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Êóðñîâàÿ ïî íåìåöêîìó


Êóðñîâàÿ ïî íåìåöêîìó

Plan.

1. Das Eigentumsproblem.
2. Institutionelle Ausgestaltung der okonomischen und organisatorischen Struktur.
3. Die Strukturmermale der Wirtschaft des realen

Sozialismus.
1. Dominanz der staatlichen Wirtschaft.
2. Monopolposition gro er Unternehmen.
3. Geschlossenheit.
4. Fehlende Marktinfrastruktur.
5. Das Verteilugssystem.
Da das Hauptaugenmerk unseres Forschungsinteresses beim
Genossenschaftssektor liegt wird der Analyse der realsozialistischen
Wirtschaft hier kein breiter Raum gewidmet. Zum Vorverständnis der spezifischen Ausgangsposition für Genossenschaften im Transformationsprozeß werden aber folgende Hauptproblembereiche der realsozialistischen
Wirtschaft kurz behandelt:
(1) die Dominanz des staatlichen Eigentums
(2) seine institutionelle Aussestaltung
(3) seine Strukturmerkmale und
(4) seine Inflexibilität und Ineffektivität.

1. Das Eigentumsproblem

Eine zentrale Kategorie jedes ökonomischen Systems sind die
Verfügungsrechte über die Produktionsmitteln und das Volksvermögen. So auch im realsozialistischen Wirtschaftssystem, wo sie für die Steuerung der
Wirtschaftsprozesse von entscheidender Bedeutung waren. Ausgangspunkt flir die, sich in der Sowjtunion in über siebzig und in den übrigen Ländern in mehr als vierzig Jahren herausentwickelten Verfügungsrechte, waren zwei theoretische Vorgaben:
-Die Interessen der Gesellschaft können nur durch Staatseigentum, als die

am effektivsten postulierte Wirtschaftsform, optimal verfolgt werden.
-Der Fortschritt des sozialistischen Systems ist umso größer, je größer der

Wirkungsbereich staatlichen Eigentums ist.
Die Umsetzung dieser Leitsätze in die Praxis lassen sich am hohen
Staatsanteil an den Hauptsektoren der Volkswirtschaften des realen
Sozialismus, in der Industrie, an den landwirtschaftlichen Anbauflächen und im Einzelhandel belegen (siehe Tabelle 1). Das Basisjahr 1988 gewährleistet dabei eine Bestandsautnahme vor dem tiefgreifenden politischen und ökonomischen Umbruch in Mittel- und Osteuropa.

Tabelle 1:

Der Anteil des staatlichnen Sektors am der Industrieproduktion, der landwirtschaftlichen Anbaufläche und am Einzelhandel 1988 (in %)
|Land |Industrie produktion |Anbaufläche|Einzelhandel|
|Bulgarien |96,3 |89,9 |70,5 |
|Tschechoslowakei|95,7 |30,3 |75,2 |
|DDR |94,0 |7,7 |54,6 |
|Polen |86,2 |18,5 |27,3 |
|Rumänien |95,2 |90,5 |76,0 |
|Ungarn |90,6 |14,9 |62,5 |
|UdSSR |97,8 |67,8 |73,1 |


Quelle: Statistitscheskij jeschegodnik Stran-Tschlenow Sowieta Ekono- mhscheskoj Wzaimopomoschtschi. 1989.Moskwa 1989, S. 882f.. 194. 310f.

Wie kam es zu einer derartigen Dominanz des Staatseigentums und wie sind die teilweise großen Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern zu erklären?

In allen Entwicklungskonzepten für eine sozialistischen Wirtschaft wurde der Industrie, indem man sie zu einem strategischen Sektor erklärte, die entscheidende Rolle zugeordnet. Trotzdem der Staat durch den Zentralplan und seine Steuerungsinstrumente über das Verhalten der Wirtschaftssubjekte eine vollständige oder fast vollständige Kontrolle ausüben konnte, wurde im industriesektor das Staatseigentum forciert. Nach der geltenden Doktrin hatte der Staat und damit auch indirekt die Partei, in deren Händen sich der Industriesektor befand, über den roßten Teil des Sozialprodukts zu verfügen, denn nur er war prädestiniert, die allgemeinen gesellschaftlichen
Interessen am besten zu verfolgen. Damil sollte das allgemeine Interesse über jenes der Gruppen und der Individuen gestellt werden.

In der Landwirtschaft und im Handel stellte sich diese Problematik etwas anders dar:

-Der Landwirtschaft wiurde im Entwicklungsprozeß zum Sozialismus nur eine sekundäre Bedeutung zugewiesen. Sie diente als instrument zur
Uberwindung von Wachstumusbeschränkungen und zur Beseitigung der
Grundnahrungsmittel- knappheit.

-Im Vergleich zur Industrie war in der Landwirtschaft eine direkte staatliche Steuerung nicht so ohne weiteres machbar.

Man sah sich deshalb gezwungen, vorübergehend in der Landwirtschaft neben Staatseigentum noch andere Eigentumsformen, wie landwirtschaftliche
Produktionsgenossenschnaften. zuzulassen und auch andere Steuerungsins- trumente einzusetzen. Langfristig lief in den meisten realsozialistischen
Staaten (z.B. in der UdSSR, Bulgarien und Rumänien) aber auch in diesem
Sektor der Trend in Richtung Staatsesigenmm.

Eine ähnliche Entwicklung war - mit Ausnahme Polens - im Bereich des
Handels zu beobachten. geltenden Doktrin hatte der Handelssektor im
Realsozialismus wichtige Verteilungsfunktionen zu übernehmen, mit denen, wie auch mit dem zentral gelenkten Preissystem, die Bedürfnisse der
Bevölkerung auf ein möglichst niedriges Niveau gehalten werden sollte.

Somit diente Staatseigentum. als vorherrschende Eigennimsform im realsozialistischen System zwei Zwecken:

-mitzuhelfen, rasch einen großen Industriesektor aufzubauen und

-dem Staat eine umfassende Kontrolle über die Produktion und
Distribution zu gewährleisten.

Diese Doktrin wurde ohne jegliche formelle Einschränkung und ohne auf die mikroökonomische Ebene, d.h. auf die Untenehmensebene, Rücksicht zu nehmen, durch ein rasches Wachstum der Industrie, einer Forcienmg ausgewähilter Wirtchaftsbereiche, sowie einem gezielten Kapital- und
Arbeitseinsatz, umgesetzt. Langfristig führte sie zu zahlreichen volkswirtschaftlichen ineffektivitäten wie extensives ressourcenverschwendendes Wachstum, Struktur-konservierung(insbesondere in der Industrie), steigende Unproduktivität, hohen Umweltbelastungen, einer langsamen Sleigerung des Lebensslandards und zu langen Stagnationsphasen bis Verbrauchsrückgängen.

Die Vergrößerung des Staatsanteils am Bruttosozialprodukt und die
Allokation der Ressourcen, nicht aufgrund erbrachter Wirtschaftsleistungen, sondern durch willkürliche politische Entscheidungen resultierten im
Endeffekt in einer ineffizienten Wirtschaftsstruktur. Ihre Entstehung ist aber auch eine Erklärung dafur, warum die Kommandowirtschaft aufrecht erhalten und jede Einführung von Marktmechanismen sofort unterbunden wurde.

Abgesehen von einigen Besonderheiten in der wirtschaftlichen Entwicklung der einzelnen Länder war die realsozialistische Wirtschaft durch ein
Hauptmerkmal gekennzeichnet: Je mehr Staat in der Wirtschaft und je umfassender alle Enischeidungen auf höchster Ebenezentralisiert waren, desto mehr an Sozialismus glaubte man erreicht zu haben. Man ging davon aus. daß nur der Staat das Interesse der Bevölkerung am besten repräsentieren könne und deshalb mußte sein Entscheidungsbereich so groß wie möglich sein, d.h. erumfaßte nicht nur die Produktion, sondern auch die
Dienstleistungen und den Verbrauch. Der Staat hatte die Unternehmen und die
Haushalte unter seine Kontrolle zu bringen, d.h. die Präferenzen beider
Gruppen von oben festzulegen.

Die Verfolgung dieser Leitmaxime führte dazu, daß überall dort, wo noch keine staatlichen Formen vorhanden waren, auch deren staatliche
Unterordnung zu erreichen war, um auch ihnen die vorgegebenen Spielregelnaufzuzwingn.
Oberste Direktive war die Schaffung eines einheitlichen Steuerung- instrumentariums durch einen Zentralplan oder andere staatliche Steuerung- sinstrumenten wie Gebote oder Verbote.Das gesamte wirtschaftliche und gesel- lschaftliche Leben in Mittel- und Osteuropa war durch zwei Trends geprägt:

-die staatliche Kontrolle durchdrang immer mehr das gesamte gesellschaftliche Leben;

-eine Nivellierung der Einkommen und damit eine allgemeine Tendenz zur

Egalität.

In einem derartigen System gab es keine wirtschaftliche Anreize, die bestebende Wirtschaftsstruktur in Richtung mehr Effizienz zu verändern, und sie erstarrte langsam. Jede Reformbestrebung, sowohl im wirtschaftlichen als auch im sozialen Leben war stets zum Scheitern verurteilt.
Nichtstaatlichc Wirtschaftsfurmen, auch wenn sie in der Praxis erlaubt waren, waren in ihrem Wirkungsbereich, in ihren Entwicklungsmöglichkeiten und in ihrer Einkommense-rzielung total eingeschränkt. Dort, wo sie überhaupt zugelassen waren, wurden ihnen wirtschaftliche, institutionelle und organisatorische Rahmenbedingungen mit staalsähnlichem Charakter aufgezwungen.
2. Institutionelle Ausgestaltung der ökonomischen und organisatorischen Strukturen

Die Instilutionalisierung ist für jede Wirtschaft, unabhängig vom
System, in dem sie sich entvickelt, eines ihrer wichtigsten
Charakteristika. Sie ist Folge des Grades der Arbeitsteilung innerhalb der
Gesellschaft, deren Komple-xität und der Interaktionsstruktur zwischen den
Wirtschaftssubjekten. Die proklamierte Dominanz des staatlichen Eigentums im realsozialistischen Wirt-schaftssystem, hatte auch für die
Institutionalisierung und Organisierung der Wirtschaft weitreichende
Konsequenzen.

Ein Hauptmerkmal des realsozialistischen Wirtschaftssystems war, seine alle Wirtschaftsbereiche durchdringende Institutionalisierung, die durch zwei spezifische Erscheinungen geprägt war:

-Eine Allmacht des Staates, die sich aus seiner Parallelität als politische Organisation und ökonomische Entscheidungszentrale ergabt
Der

Staat nahm seine verschiedenen Prärogative zur Steuerung der Wirtschaft

je nach seinen Bedürfnissen in Anspruch, veränderte damit fortlaufend die ökonomischen und die sozialen Spielregeln und erzeugte eine permanente

Instabilität des Systems.

-Der Staat lenkte die Wirtschaft statt mit Märkten durch Gebote und

Verbote.

Das Ergebnis war eine, das gesamte wirtschaftliche und gesellschaftliche
Leben durchdringende, Institutionalisierung:

-Die ökonomischen Institutionen erfüllten in der historischen
Entwicklung des realen Sozialismus eine doppelte Funktion. Während sie in der

Anfangsperiode nur für jene Aufgaben, für die sie auch geschaffen worden waren, eingesetzt wurden, begannen sie sich mit wachsendem ökonomischen

und administrativen Potential immer mehr autonome Funktionen anzueignen.

Voraussetzurgen dafür waren ein Defizit an demokratischer Kontrolle seitens der Bevölkerung und ein Mangel an Rückkoppelung für die aus der
Tätigkeit dieser Institutionen resultierenden ökonomischen Ergebnisse.
Folge war eine Autonomisierung der Interessen der Institutionen, ohne
Rücksichtnahme auf die ihnen untergeordneten Subjekte.

-Die Verfolgung autonomer Ziele durch die ökonomischen Institutionen erzeugte eine Eigendynamik, die nur mehr darauf hinauslief, sich selbst

zu erhalten. Die Institutionen paßten sich veränderten

Wirtschaftsbedingungen nicht mehran sondern änderten nur die Form ihres

Wirkens. Ihre Anpassungsprozesse waren im wesentlichen auf die

Erhaltung, ja sogar Stärkung ihrer Hoheitsfunktionen gegenüber den

Wirtschaftssubjekten ausgerichtet. Die Institutionen haben auch selbst nie auf ihre administrativen Mittel zur Steuerung der
Wirtschaftsprozesse verzichtet. Deshalb sind gerade jene Erfahrungen, die man mit ihnen in den zahlreichen Reformversuchen des realsozialistischen Systems gemacht

hat, für den gegenwärtigen Transformationsprozeß in Mittel- und
Osteuropa von entscheidender Bedeutung.

Mit dieser Thematik bat sich Oskar Lange bereits in den 60er Jahren theoretisch auseinandergesetzt: "Durch die Integration der Wirkungsziele aller sozialistischen Untemehmen zu einem gemeinsamen, in einem Plan der gesellschaftlichen Wirtschaft festgelegten Ziel, entsteht eine hierarchische Struktur der Ziele. An der Spitze dieser Strukturbefindet sich das oberste Ziel, d.h. jenes des gesellschaftlichen Wirtschaftsplans, das wir auch als das Ziel erster Ordnung bezeichnen können. Die
Instrumente, die direkt der Verwirklichung dieses Zieles dienen, sind Ziele zweiter Ordnung. Und die Instrumente, die der Verwirklichung der Ziele zweiter Ordnung dienen, sind Ziele dritter Ordnung usw. Die Wirkungsziele der Untemehmen haben verschiedene Stellenwerte in dieser Zielhierarchie.
... Diese hierarchische Zielstruktur ist ein Kennzeichen der sozialistischen Produktionsweise, so wie sich die kapitalistische
Produktionsweise durch die Verfolgung von einander unabhängiger Einzelziele der einzelnen Untemehmen - nämlich der Gewinnmaximierungsziele - auszeichnet. Die hierarchische Zielstruktur ist ein Ausdruck der Planung in der sozialistischen Wirtschaft, einer Integration der Einzelziele der
Unternehmen in ein oberstes Ziel, welches im Plan der sozialistischen
Wirtschaft festgelegt wird.

Diese Hierarchisierug war unmittelbar mit der Institutionalisierung und
Strukturierung der realsozialistischen Wirtschaft verbunden und hatte eine
Unterordnung der niedrigeren unter höher gestellten Stufen und sich daraus ergebenden gegenseitigen Abhängigkeiten zwischen den ökonomischen
Mechanismen und den Institutionen zur Folge. Aus historischer Sicht stellt sich heute die Frage: Was hat (hatte) auf die Entwicklung der realsozialistischen Wirtschaft einen größeren Einfluß: die Institutionen oder die wirtschaftlichen Mechanismen? Ihre Beantwortung hängt vom gewählten Zeithorizont ab:

-Kurzfristig beeinflussen in der Regel die Institutionen die Wirtschaft- sentwicklang. Unabhängig von ihrer Lebensdauer oder Effektivität sind durch den Einsatz administrativer Instrumente rascher wirtschaftspo- litische Ergebnisse zu erzielen. Anordnungen wirken üblicherweise schneller als ökonomische Anreize.

-Langfristig ist die Wirkung wirtschaftlicher Mechanismen auf die

Wirtschaftsentwicklung größer, jedoch nur dann, wenn die Spielregeln auf

Dauer angelegt sind und nicht bei kurzfristigen Konjunkturschwankungen sofort wieder geandert werden. Derartige Bedingungen waren aber in der gesamten Geschichte des realen Sozialismus nie gegeben. Der Staat griff

immer wieder mit traditionellen Instrumenten der Wirtschaftslenkung in das System ein.

Bei allen Reformmaßnahmen im Realsozialismus standen Veränderungen der
Institutionen im Vordergrund. Es gab immer wieder Versuche, aus ihnen administrative Dienstleistungsinstitutionen zu machen, die wie selbständige
Unternehmen agieren sollten. Ihre Hoheitsfünktionen wurden aber nie angetastet oder höchstens aufbestimmte Bereiche beschränkt. Sie behielten stets die Kompetenzen, die Planziele vorzuschreiben und die Wirtschaft mit
Produktionsfaktoren zu versorgen; Vorgaben, die eine Wirtschaft, die nach dem Branchenprinzip und dem Prinzip der hierarchischen Abhängigkeit organisiert war, auch akzeptieren mußte. Wir wollen auf die institutionelle
Ausgestaltung noch weiter eingehen, da sie nicht nur für den staatlichen, sondern auch für den genossenschaftlichen Sektor relevant war.

Die realsozialistische Wirtschaft war in unmittelbar aus der administrativen Planung des Wirtschaftsablaufs sich ergebenden Wirtschafts- bereichen strukturiert. Durch die imperative Wirtschaftssteuerung war es relativ einfach, zwischen diesen Branchen "natürliche" Relationen zu schaffen. Diesem Branchensystem hafteten zwei Mängel an. Einerseits waren die Kosten für die Wirtschaftstätigkeit in diesem System, im Vergleich zu den Marktwirtschaften, um vieles höher, und andererseits führte diese künstliche Zerstückelung der Volkswirtschaft zu einer immer stärkeren
Desintegration der einzelnen Bereiche.Durch die Verhinderung jeglicher
Anpassung der Wirtschaftsbranchen untereinander wurden die Disproportionen innerhalb der Volkswirtschaft immer größer und jeder Versuch, sie innerhalb der Planwirtschaft zu mildem, führte zu noch höberen Kosten.

Durch die hierarchische Abhängigkeit der Unternehmen im Branchensystem waren sie der jeweils höheren Stufen derartuntergeordnet, daß diese, mit zah-lreichen Hoheitsfünktionen ausgestattet, über die untere Ebene voll und ganz entscheiden konnten. Das unbedingte Festhalten an diesem Prinzip erklärt auch, warum die Unternehmen, trotz vieler Reformversuche, nie eine größere Selbständigkeit erlangten und eine ihnen kurzfristig zugestandene
Selbständigkei stets wieder entzogen werden mußte.Diese
Institutionalisierung und Organisierung wurde, infolge ihrer inneren
Systemlogik, allen Wirtschaftssubjekten, darunter auch dem Genossenschaft- swesen, aufsezwzungen.

3. Die Strukturmürkmale der Wirtschaft des realen Sozialismus

Wir wollen hier nur auf jene Strukturmerkmale der realsozialistischen
Wirtschaft eingehen, die sich beim Übergang zur Marktwirtschaft als die größten Hürden erweisen. Dies sind:

-Dominanz des staatlichen Eigentums;

-Vorherrschaft großer Unternehmen, die in der Regel Monopolstellungen innehaben;

-Geschlossenheit:

-fehlende Marktinfrastruktur;

-ein spezifischer Verteilungsmechanismus.

3.1. Dominanz der staatlichen Wirtschaft

Der Anteil des Staates am Bruttosozialprodukt betrug in den realsozialis- tischen Ländern im Jahre 1988 zwischen 70 und 90% (vgl. Tabelle l) und war durch eine Erstarrung gekennzeichnet, d.h., es war kaum möglich, in ihm stru-kturelle oder technologische Veränderungen durchzuführen oder sein
Verwal-tungssvstem zu reformieren. Die Forcierung des Zieles einer hohen
Wachstu-msrate hatte zwar langfristig eine extensive Expansion der
Wirtschaft mitsi-chgebrachl, d.h. eine Erweiterung des Produktionsapparates durch die Gründung neuer Unternehmen. Gleichzeitig war aber auch damit eine
Minimierung der Modernisierung der bestehenden Anlagen und des bestehenden
Maschinenparks ver-bunden gewesen. Man hatte zwar einen enormen
Investitionsschub und eine relativ hohe Akkumulationsrate erzielt, aber bei gleichzeitiger Aufrechterha-ltung veralteter Technologien in den beslehenden Unternehmen. Damit waren große technologische Unterschiede zwischen den Unternehmen und zwischen den Branchen vorprogrammiert, und es fehlten an Mechanismen, ineffiziente Unternehmen zu eliminieren.

Das Ergebnis war eine permanente Warenknappheit - von Kornai als "Mangel-

wirtschaft" bezeichnet - und die Etablierung einer relativ starken Gruppe von
"sozialistischen Managern", die sich jeder tiefergreifenden
Wirtschaftsreform des Wirtschaftssystems entgegenstellte. Dazu kam noch, daß sich die staatliche Wirtschaftsverwaltung und der Parteiapparat mit dem
Management der Unternehmen derart verbündete, daß weder die eine, noch die andere Seite stark genug waren, das bestehende Verflechtungsnetz zu zerreißen. Die Staats- und Parteibehörden verfügten zwar auf zentraler
Ebene über ein umfassendes Versorgungssystem und hatten auch die
Möglichkeit, personelle Veränderungen in den Leitungsgremien der
Unternehmen vorzunehmen. Doch der Führungskader fand, zumindest als Ganzes, die volle Unterstützung durch seine Belegschaft, die ebenfalls am Erhalt des Status quo interessiert waren. So bildeten sich, sowohl auf Makro- wie auch auf Mikroebene, zwischen der Zentrale und den Unternehmen
Interessengemeinschaften, quasi konservative Kräfte, die die ökonomischen
Strukturen versteinern ließen. Ein Zustand, der mit den lang-fristigen
Plänen nicht mehr konform war und sich immer mehr etablierte, je größer der
Rückstand dieser Wirtschaften zu den entwickelten Marktwirtschaf-ten wurde, ein Rückstand, der sich vor allem in den 80er Jahren dramatisch erhöhte.

3.2. Monopolposition großer Unternehmen

Ein weiteres Wesensmerknal der realsozialistischen Wirtschaft waren
Großbetriebe, die es nicht nur im Staatssektor und hier hauptsächlich in der Industrie, sondern auch in der Bauwirtschaft, in der Landwirtschaft und auch bei anderen Wirtschaftsformen, wie z.B bei Genossenschaften gegeben hat. Drei Effekte sind hier von ledeutung:

-Die Bildung von (Großbetrieben waren nicht ökonomisch, d.h. durch die

Ausnutzung von "economies of scale", sondern administrativ determiniert.

Mit einer zentralen Wirtschaftsadministration konnten einige wenige

Großunternehmen besser verwaltet werden als eine große Zahl von kieinen.

Eine Tendenz zur Gründung von Klein und Mittelbetrieben gibt es nur unter marktwirtschaftlichen Bedingungen.

-Die Forcierung der Bildung von Großbetrieben ging auch von den

Betriebsleitern aus, die sich dadurch eine stärkere
Verhandlungsposition im Rahmen ihrer Auseinandersetzung mitler zentralen Verwaltung um

Produktionsfaktoren verschaffen konnten.

-Neben den Großunternehmen entstanden parallel dazu Monopole und

Oligopole. Dies war sowohl technisch-organisatorisch, als auch ökonomisch bedingt, letzteres vor allem bei neuen Unternehmen in früher nicht existenten Branchen, und durch die bestehende; Devisenknappheit. Viele dieser Neugründungen basierten aufimportierten Techniken und Technolo- gien, denn es war in der Regel einfacher, einen großen statt vieler kleiner Betriebe zu errichten. In den Volkswirtschaften der realsozialis- tischen Länder hatten ca. 30 bis 50% der großen Industrieunternehmen eine monopolistische oder quasimono-polistische Stellung inne und konnte da- durch die Beziehungen zwiscnen ihnen und der Zentrale zu ihren Gunsten verändern. Die zentrale Wirtschaftsver-waltung verfügte zwar weiterhin über zahlreiche Hoheitsrechte gegenüber diesen Unternehmen, die sich aber aufgrund ihrer Große und unterstützt durch die Belegschaften und vielfach auch durch die regionalen Parteiapparate eine gewisse Selbständigkeit verschaffen konnten.

-Aus diesen Machtkonstellationen resultierte eine Instabilität des gesamten Wirtschaftssystems, da die Aufteilung der Devisen, Löhne und aller anderen Produktionsfaktoren nur mehr auf Basis von Verhandlungen erfolgen konnte. Es entstanden Volkswirtschaften, die weder reine

Kommandosysteme waren, noch ökonomische Anreizmechanismen aufwiesen.

3.3. Geschlossenheit

Ein weiteres wichtiges Merkmal der realsozialistischen Wirtschaft war ihre
Geschlossenheit und damit Unabhängigkeit von der Intensität ihrer
Handelsver bindungen mit dem Ausland, gerechnet nach dem Export- und Importvolumen pro Kopf der Bevölkerung. Diese Feststellung erfordert eine Kommentierung, zumal in der Literatur über die internationale wirtschaftliche Verflechtung der Außenhandelsumsatz pro Kopf eine wichtige Kennziffer für den
Offnungsgrad einer Volkswirtschaft ist. Die Geschlossenheit oder Quasi-Genchlossenheit der realsozialistischen Wirtschaft zeichnete sich durch drei Faktoren aus, die aus dem staatlichen Außenhandelsmonopol resultierten:

Ñòðàíèöû: 1, 2


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